Am 8. September begann nun endlich unsere Reise nach Polen. Wir trafen uns um 7:10 Uhr am Bahnhof in Emmerthal, von wo es los gehen sollte. Auf der Hinreise mussten wir tatsächlich viermal umsteigen, so dass wir erst gegen 15:00 in Wolin ankamen. Nach einem kurzen Telefonat wurden wir dann von Pfarrer Marcin Miczkula, dem Leiter auf der polnischen Seite, herzlich begrüßt und in Empfang genommen. Er war mit seinem Auto vorgefahren, um unser Gepäck zur Unterkunft zu transportieren, wir selbst gingen zu Fuß.
Angekommen, durften wir erst einmal unsere Sachen in die Hütten packen, danach gab es Mittagessen.
Nach dem Essen machten wir einen kleinen Stadtrundgang zum örtlichen Supermarkt, um unsere Vorräte an lebensnotwendigen Süß- und Salzkram aufzufüllen – dieser Vorgang sollte sich in den nächsten Tagen noch einige Male wiederholen! Nach dem Abendessen trafen sich alle noch einmal im großen Raum des Restaurants. Dort machten wir einige Kennlernspiele und erhielten danach die Informationen für den nächsten Tag.
Am Dienstagmorgen ging es dann auch gleich mit dem Workshop „Wir und die Welt um uns herum“ mit den Schwerpunkten Antidiskriminierung, Antisemitismus und Rassismus weiter. Im Rahmen der Veranstaltung standen die beiden Geistlichen Bernhard Lichtenberg und Pater Maximilian Kolbe im Mittelpunkt. Sie hatten sich in der Zeit des Dritten Reiches mit viel Mut und Zivilcourage gegen die verbrecherische Naziherrschaft gewandt und dafür mit ihrem Leben bezahlt. Nachmittags wurden die Arbeitsergebnisse präsentiert, die stellvertretenden Bürgermeisterin und ein Mitarbeiter der Verwaltung empfingen uns im Rathaus.
Auch der Mittwochmorgen stand ganz im Zeichen des Projektthemas. In mühevoller Kleinstarbeit wurden jetzt Portraits der beiden Widerstandskämpfer erstellt, einige von ihnen sollen auf Postkarten gedruckt werden. Am Nachmittag machten wir einen Stadtrundgang durch Wolin. Wir wanderten zu dem erst vor kurzer Zeit neu eröffneten Baumwipfelpfad, dem größten Aussichtspunkt Westpommerns.
Am Donnerstag stand ein Tagesausflug nach Stettin, eine Stadt mit einer sehr wechselvollen Geschichte, auf dem Programm. Dort angekommen, wurden einige von uns vom lokalen Radio- und Fernsehsender (Radio plus, TVP 3) interviewt. Im Anschluss daran besichtigten wir die Jakobskathedrale, das nahegelegene Stettiner Nationalmuseum und sahen uns das Greifenschloss an.
Ähnlich wie in den beiden Jahren zuvor fand abends dann das gemeinsame Abschlussgrillen im Wickingermusem statt. Am nächsten Morgen stand dann die Heimreise an, so dass wir abends gegen 21:00 Uhr wir wieder zurück in Emmerthal waren.
Es war ein gelungener Schüleraustausch mit vielen wertvollen Erfahrungen und imposanten Eindrücken.
(Text: M. Weiß)
„Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) ermöglicht die Begegnung und Zusammenarbeit junger Deutscher und Polen. Es finanziert und initiiert deutsch-polnische Jugendbegegnungen und unterstützt sie inhaltlich.“
Seit 1991 haben mehr als 3 Millionen Jugendliche beider Länder von der Initiative des DPJW profitiert. In unserem Fall, dem Schüleraustausch mit der Grundschule Boleslaw Krzywousty Wolin, hat das DPJW nahezu 90 % aller Kosten übernommen. Erst dadurch wurde unser Austausch möglich gemacht – vielen Dank dafür!
(Quelle: https://dpjw.org/dpjw/)